Publicopinia: White Supremacy

Es gibt nicht nur einen ‚weißen‘ Rassismus. Aber der von ‚Weißen‘, besonders von Mitteleuropäern ausgeübte Rassismus ist sowohl historisch (Kolonialismus) als auch gegenwärtig politisch besonders relevant -. und besonders giftig und gefährlich. „White Supremacy“ liefert dafür den zutreffenden Begriff. Er bezeichnet ein Phänomen, das weit über die USA hinausreicht. Der Rechtspopulismus in Europa und Südamerika ist davon ebenso geprägt wie die Anti-Migrations-Kampagnen hierzulande. Kurz gesagt – und das ist meine These – ist der Grund dafür die Angst des ‚weißen Mannes‘ vor dem Verlust seiner Vorherrschaft.

Ku Klux Klan (Wiki)

Die mehr als 500 Jahre andauernde Vorherrschaft der europäischen ‚Weißen‘ wird definitv zuende gehen, und China wird weiter aufsteigen, das zumindest ist sicher. Es sollten bei uns aber Diskurs – Strategien entwickelt werden, die über das kurzsichtige Bild vom Rechtspopulismus oder Rechtsextremismus hinausgehen. Es muss um Antirassismus gehen, gesellschaftlich, politisch, ökonomisch, kulturell – überall. White Supremacy wird ein beherrschendes Thema der Konflikte in der Zukunft sein.
Mehr im Blog publicopinia:

White Supremacy

Aktueller Rassismus

publicopinia: Das Gift des Nationalismus – Von der Nachkriegszeit zur Vorkriegszeit

Jahresrückblicke sind gerade überall zu lesen und zu sehen. Bei allen Turbulenzen und medialen Aufgeregtheiten im Jahr 2019 wird leicht übersehen, dass es doch wieder ein sehr beständiges Jahr war. Zumindest gilt das für die wirtschaftliche Entwicklung, für Lohnzuwächse, sinkende Arbeitslosigkeit. Die Zahl der Bezieher von Hartz IV bzw. ALG II ist erstmals wieder unter 4 Millionen gesunken. Das ist bei aller Klage über Armutsgefährdungen denn doch ein sehr guter Wert. Dazu kommen aber noch 1,1 Millionen Menschen, die Mittel aus der Grundsicherung erhalten. Dennoch bedeutet das andererseits, dass es über 70 Millionen Bürgern in Deutschland, also rund 90 %, recht gut bis sehr gut geht. Ein unglaublicher Erfolg unserer politischen, wirtschaftlichen und sozialen Systeme!

Dennoch ist ein Unbehagen in unserer Gesellschaft erkennbar geworden, das wahrscheinlich nicht so groß ist, wie es in den Medien bisweilen wirkt, aber dennoch unübersehbar. Ein deutlicher Hinweis darauf ist, dass in den östlichen Bundesländern ein Viertel der Wählerinnen eine Partei rechts außen gewählt hat, die in wesentlichen Teilen antidemokratische und illiberale Ziele verfolgt. Im Westen sind es mit 10 – 15 % zwar weniger, aber doch mehr, als frühere Rechtsparteien erreicht hatten. Diese Tendenz zu einem eher illiberalen, nationalen, intoleranten Mainstream gibt zu denken. Nationalismus, Antipluralismus, Rassismus, Antisemitismus, Abschottung und Antiglobalisierung sind offenbar wieder Optionen geworden.

weiter im Blog-Beitrag (Langtext)

Das Gift des Nationalismus


publicopinia: Kunstaktion beim Kirchentag

Aufsehen erregte gestern eine Kunst- und Protestaktion der Giordano-Bruno-Stiftung bei der Eröffnung des Evangelischen Kirchentags in Berlin. Unter dem Titel „Die nackte Wahrheit über Martin Luther“ wird unter einem nackten Mannsbild im schwarzen, geöffneten Talar Karl Jaspers zitiert: „Luthers Ratschläge gegen die Juden … hat Hitler genau ausgeführt.“ (1962)

Luther Collage500 Jahre Reformationsereignisse sind vielleicht kein Grund zum stolzen Feiern, aber wohl zum ernsthaften Nachdenken über Anstöße und Kritiken, über Verfehlungen und notwendige Korrekturen, die uns die Geschichte, unsere Geschichte, nachhaltig und nachwirkend auferlegt.

Neu im Blog:

Luther und der Kirchentag