Philosophie: Universalität der Vernunft

Wir sind beim Thema der sozialen Konstruktion, ein Thema, das heute mit dem Stichwort Identität großen Raum und Widerhall gefunden hat. Was wenn das mit dem ‚freien Geist‘ nur eine Fiktion wäre, wenn die Selbständigkeit nur auf einer großen Selbsttäuschung beruhte, weil mich im Grunde die sozialen, kulturellen und gendermäßigen Leitplanken der traditionellen Herkunftsüberzeugungen in gruppenspezifischen Schranken unentrinnbar festhalten? Da wird dann ein Weißer zugleich mit der kolonialen Weltsicht geboren und der Farbige als der immer schon Unterdrückte und Ausgegrenzte, dessen Selbstverständnis und Selbstdefinition nur er / sie selbst authentisch leisten kann – und nicht irgend eine allgemeine Vernunft.

Konfuzius
Konfuzius – BR

Wer heute die Gruppe, ihre Besonderheit, ihren Kodex, ihre vermeintliche oder wirkliche Diskriminierung absolut setzt, befindet sich auf dem Weg zu den Parallelgesellschaften der Clans oder zu den völkischen Segregationen, die zum Faschismus führten. – Die berechtigten Interessen von Gruppen in unserer Gesellschaft, die sich nicht wertgeschätzt sehen oder ausgegrenzt erleben, können nur im freien Dialog zur Geltung gebracht werden. Die Universalität der Vernunft ist dabei die Quelle für Verständigung und Gerechtigkeit der Menschen untereinander. –
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Vernunft und Universalität

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Philosophie: Aristoteles

Kann ein Philosoph, der vor 2400 Jahren gelebt hat, wirklich aktuell sein, also wichtig und bedeutsam für uns heute? Man mag es kaum glauben, aber es ist so. Es ist zunächst auffällig und überraschend, wie sehr sich die wissenschaftliche Disziplin Philsophie in den letzten Jahrzehnten Aristoteles zugewandt hat. Besonders im angelsächsischen Raum ist Aristoteles immer schon, aber in letzter Zeit vermehrt ein Gegenstand der Forschung. Aber wen könnte das sonst noch interessieren außer Fachleute?

Aristoteles

Der große geschichtliche Abstand bewirkt jedoch zweierlei: In Aristoteles taucht eine ganz andere, uns weitgehend fremde Welt auf, die dennoch in vielen Fragen und Antworten auf Dinge eingeht, die auch uns beschäftigen. Daraus werden – und das ist das Zweite – die Relativität und die Voraussetzungen unserer eigenen Fragestellungen und unseres wissenschaftlichen ‚framings‘ deutlich, als Kontrast gewissermaßen.

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Aristoteles aktuell

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Phomi: Funktion

In meinem Philosophie-Blog findet sich ein neuer Beitrag zu einem erkenntnistheoretischen Thema: Funktion und Teleologie. Es ist eine spezielle Fragestellung, die nicht gerade vor der Haustür liegt, aber durchaus weitreichende Auswirkungen hat. Zum Beispiel diese: Sind Naturgesetze wirklich die sicherste Basis unserer physikalischen Realität? Können biologische Funktionen vollständig auf der physikalistischen Ebene abgebildet werden? Welche Rolle spielt Zielgerichtetheit (Teleologie)?

Wenn man so will, kehrt die seit einigen Jahren beruhigte Fragestellung nach dem Verhältnis von mind und brain im Bereich biologischer und kosmologischer Forschung wieder zurück. Wie realistisch sind unsere wissenschaftlichen Theorien, und inwiefern hilft ein Instrumentalismus als pragmatische Lösung auch auf erkenntnistheoretischer Ebene weiter? Die Fragestellungen werden in dem Blogbeitrag kurz skizziert. Dabei wird auf einen ausführlichen Essay hingewiesen, der dort verlinkt ist – ebenso wie im nebenstehenden Vorschaubild.

Funktion und Teleologie

Eine Übersicht

phomi: Ethik Dilemma

Falsche Alternativen führen zu falschen Schlüssen

In der gegenwärtigen Situation der Coronakrise wird die öffentliche Diskussion oftmals von Alternativen geprägt, die ethische Grundfragen berühren und zu scheinbar unausweichlichen Gegensätzen führen. Je grundsätzlicher es klingt, desto unauflösbarer scheint der Gegensatz zum Beispiel zwischen „Freiheit“ oder „Leben“. Also ein echtes Dilemma?

Man sollte aber als Beobachter und erst recht als politisch Verantwortlicher sehr wohl zu unterscheiden wissen zwischen dem, was ethisch und rechtlich geboten ist und was den Grundwerten unserer Gesellschaft entspricht, – und dem, was ins Gemeinwohl gekleidete partikulare Interessen sind, die sich einen Vorsprung oder auch nur eine zusätzliche Chance verschaffen wollen.
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Ethik Dilemma

Phomi: Metaphysik

Ein Revival analytisch erneuerter Metaphysik bringt klassische Themen zurück und spannende Perspektiven in die moderne Philosophie.

Metaphysik Inkunabel

Eigentlich galt die Metaphysik lange Zeit als erledigt. Was weder analytisch (sprachlich) zu klären noch empirisch zu verifizieren ist, hat keinen Aussagewert, ist bedeutungslos, so die These. Die Geschichte der Philosophie sollte mit der Konzentration auf begriffliche Klarheit und naturalistische Wahrheit in das moderne naturwissenschaftliche Weltbild eingepasst werden. 

Seit „analytische“ Philosophinnen und Philosophen sich wieder metaphysischen Themen zugewandt haben, kann geradezu von einer Renaissance der Metaphysik sprechen, die alte Vorbehalte und Abwehrhaltungen der Logischen Empirizisten hinter sich gelassen hat.  – Mehr im Blog

Metaphysik Revival